Warum machst du Yoga?

Letztens musste ich mir diese Frage wirklich wieder stellen… vor lauter Insta-Yogis und ihren «Akrobatik» -Fotos und auch wegen den verschiedenen Ansprüchen meiner Teilnehmenden. Ich musste mir meine Werte wieder mal vor Augen führen. Denn jeder versteht etwas anderes unter Yoga und hat auch andere Voraussetzungen dafür.

Wieso mache ich Yoga bzw. was bedeutet Yoga für mich

Beweglichkeit
Primär möchte ich mit Yoga meine Beweglichkeit verbessern. Mit einem grösseren Bewegungsumfang kann ich gewisse Übungen (egal ob im Crossfit oder im Alltag) dann besser und ev. sogar gelenkschonender ausführen und beuge so Verletzungen vor. Ich kann mich dadurch frei bewegen und fühle mich körperlich gesund und fit.

Regeneration
Nach einem anstrengenden Training oder einer Runde Joggen wurden die Muskeln sehr beansprucht. Yoga hilft mir, mich von den Trainings schneller zu erholen und lässt die Muskeln schneller regenerieren. So vermindere ich meinen Muskelkater und halte die Muskulatur gut durchblutet.

Entspannung
Die meisten von uns stehen tagtäglich unter Strom. Yoga bietet die perfekte Möglichkeit den ganzen Druck einfach mal los zu lassen. Es gibt beim Üben kein Konkurrenzdenken, da jeder mit sich selber beschäftigt ist (oder zumindest sein sollte 😉 ). Die totale Entspannung in einem 10-minütigen Savasana (Endentspannung) ist so erholsam und auf seine Art befreiend.

Körperwahrnehmung
Durch Yoga lerne ich immer wieder meinen Körper noch besser wahrzunehmen und zu spüren. Man wird achtsamer und tut ihm öfter mal was Gutes (nein, ich meine nicht Schoggi… 😉 ).

Achtsamkeit
Durch das Praktizieren von Yoga lerne ich im hier und jetzt zu leben. Gedanken/Sorgen um die Zukunft oder auch Erinnerungen an die Vergangenheit werden enorm reduziert. Im Wissen um die Yoga-Philosophie lebe ich achtsamer und beobachte mich und meine Gedanken. Negative Gedanken werden so gut es geht beseitigt und ich kann viel zufriedener meinen Alltag bestreiten.

Was Yoga für mich nicht ist

Akrobatik
Ich persönlich habe nicht den Anspruch, jede einzelne Yoga-Position zu können. Auf meinem Grabstein steht nicht, ob ich den Kopfstand gemeistert habe oder ob meine Stirn mein Schienbein berühren konnte… Da ich die oben erwähnten Punkte bevorzuge, treten die anspruchsvollen «Verrenkungen» automatisch in den Hintergrund. Verbessere ich meine Beweglichkeit, kann es jedoch durchaus sein, dass ich auch neue Asanas versuche, dies steht aber nicht im Vordergrund.


Workout
Möchte ich meinen Körper auspowern und an seine Grenzen bringen gehe ich ins Crossfit oder mache eine acht-stündige Wanderung. Yoga kann und darf durchaus auch anstrengend sein, bildet für mich aber nicht die Grundlage für meine Kraft und Ausdauer.

Diese Einstellung gegenüber Yoga spiegelt sich auch in meinem Unterricht wieder. Ich möchte nicht etwas üben, nur weil alle es so machen und mich und meine Teilnehmer mit dieser Einstellung unter Druck setzten. Mir ist viel wichtiger, dass meine Schüler ihren Körper wahrnehmen und ihm das geben können, was er gerade braucht.


Wie beantwortest du diese Frage für dich persönlich?
Was ist Yoga für dich? Was ist Yoga nicht?

Fotocredit
Titelbild: Pixabay – LUM3N

Seraina

Seraina ist Yoga-Lehrerin bei Yoga-Egge. Durch ihre sportliche Karriere hat sie die nötige Achtsamkeit und das Bewusstsein für schonende aber fordernde Körperarbeit entwickelt. Sie ist offen für Neues und probiert auch gerne andere Yoga-Stile aus.

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